Ruhestandritual Manfred Uhl
Eintritt in den Ruhestand

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Norbert, 66 Jahre, hat nach 46 Jahren Berufstätigkeit nun die Schwelle zur Altersrente erreicht und sucht nach einer kreativen und einprägsamen Gestaltung des Übergangs von seinem Arbeitsleben in die nächste Lebensphase.

Heutzutage liegen (je nach Gesundheitszustand) noch Jahrzehnte vor uns, wenn wir in Rente/Pension gehen. Deshalb wird gemeinsam ein Ritual entwickelt, das nicht nur dem Rückblick auf diese vergangene Lebensphase sondern auch dem Ausblick auf das Kommende seine gebührende Gestalt gibt.

Diese Feier kann sowohl im familiären Kreis gestaltet werden als auch in großem Rahmen mit bisherigen und früheren Arbeitskolleg/innen.

Dauer: ca. 1 Std.


Anmerkung: Dieses Übergangsritual kann auch als Firmenübergabe gestaltet werden, wenn der/die bisherige Chef/in die Firma an seine/n Tochter/Sohn/Nachfolger übergibt und selbst einen eindeutigen Schnitt für diese neue Lebensphase sucht.


Beispiele


                                                            

1. Ritual "Übergang"


Hier steht die Symbolhandlung des "Übertritts" in die neue Lebensphase im Mittelpunkt.
Als Vorbereitung dazu entledigt sich der angehende Rentner mehrerer Kleidungsstücke, die seine bisherigen Rollen darstellen: Liturgisches Gewand (Gottesdienste), Jackett (Erwachsenenbildung), T-Shirt (Jugendarbeit). Unter Anleitung des Ritualleiters überschreitet er dann ein aufgespanntes Seil und kommt auf der anderen Seite seines neuen Lebens an. Er bekommt ein Pilgerhemd überreicht (weil er sich danach auf seinen Jakobsweg nach Santiago de Compostela machen wird), einen Schlusstanz sowie Abschiedsgeschenke für seinen weiteren Weg.


2. Ritual "Durchgang" 

 

Bei diesem Ritual spielt die Tür die Hauptrolle, durch die der künftige Rentner gehen wird: "von der Pflicht in die Freiheit"!
Alle, die Zeugen dieses Rituals sind, bekommen die Anregung, an dieser Stelle aus ihrer Zuschauerrolle heraustreten und für sich persönlich diesen Schritt mitvollziehen (Vielleicht zieht ein überlebender Elternteil, den Sie bisher mitgepflegt haben, demnächst in ein Pflegeheim um. Vielleicht zieht Ihr kleinstes Kind in nächster Zeit endlich aus und wird flügge. Oder vielleicht rückt Ihr eigener Renteneintritt in greifbare Nähe! Dann können Sie jetzt einen Vorgeschmack bekommen, wie sich dieser Schritt anfühlen kann: Von der Pflicht in die Freiheit!).
Diese Tür kann von zwei Personen als Türpfosten und zwei Hölzern als Schwelle und Türsturz dargestellt werden. Vor dem entscheidenden Schritt braucht es ein Innehalten: Was wird er alles gleich hinter sich lassen? Wie hat er sich auf diesen Moment vorbereitet? Als äußeres Zeichen dafür ist es hilfreich, eine Berufskleidungsstück "an den Nagel zu hängen".
Erst jetzt erfolgt der Schicksalsschritt durch die Rententür (leider ohne Foto). Der Ritualleiter betont, dass alle Anwesenden in der nächsten Zeit mitverfolgen können, wie sich der frischgebackene Rentner in seinem neuen Lebensabschnitt entwickeln wird... 


3. Ritual "Lebensabschnitt" 

 

Hier wird handgreiflich vorgeführt, dass an diesem Tag das Berufsleben dieser Person zu Ende geht. Dazu wird ein Metermaß (aus optischen Gründen auf 3 Meter verdreifacht) als Symbol für die ganze Lebensdauer benutzt.
Das berufliche Leben hat mit der Ausbildung begonnen: Erster Ab-Schnitt! Das Leben davor (Kindheit und Jugend) ist nicht das Thema von heute.
Mit Hilfe von laminierten Stichworten, die mit Wäscheklammern am Metermaß befestigt werden, wird deutlich, welches die wichtigsten Stationen der beruflichen Entwicklung waren. Und dann wird erneut die Schere gezückt: Mit dem zweiten Ab-Schnitt endet das sichtbar lange Berufsleben!
Zugleich hält die frischgebackene Rentnerin nun auch den letzten Teil des Lebensmaßes in der Hand, von dem natürlich niemand wirklich weiß, wie lange es dauern wird. Dafür können die Anwesenden gerne auf ihre Weise ihre Unterstützung und guten Wünsche beisteuern!
Beim heutigen Ritual steht dieser lange Lebensab-Schnitt im Mittelpunkt, der jetzt gerade geendet hat!